Gordian von LAB12 – HiFi Test

Lesedauer: ca. 10 Minuten

gordian lab12

Die neue Säule kommt aus Athen

Mit der massiven Unterstützung der EU war das ja klar, werden Sie vielleicht denken. Nachdem rund 300 Milliarden Euro in das marode Griechenland geflossen sind, ist es ja naheliegend, dass die Firma LAB12 aus Athen ein solches Hifi Gerät entwickeln konnte. Wer sich aber mit der Wirtschaftsthematik beschäftigt, weiß, dass die EU lediglich die Banken mit der Rückzahlung der Griechenland-Kredite versorgt und Austeritätsmaßnahmen dafür verlangt, ohne die Wirtschaft des Landes zu unterstützen.

Umso höher ist es zu bewerten, dass LAB12 trotz der extremen Krisensituation hochwertige und gut klingende Hifi Geräte – auch gerne unter der Verwendung von Röhren – entwickelt. Und bei dem deutschen Vertrieb CM-Audio aus Mönchengladbach darf man sich mit einem heftigen Hände schütteln bedanken, dass dieses Potential erkannt wurde und es diese Geräte in Deutschland überhaupt gibt.

Bei dem hier vorgestellten Gerät „Gordian“ handelt es sich um einen professionell aufgebauten Stromfilter, der für Klangverbesserungen sorgen soll. Vorab gesagt: Es handelt sich nicht um Voodoo, wie Klangverbesserungen gerne von Unwissenden bezeichnet werden. Der Stromfluss ist lediglich ein Thema, das von vielen Hifi Fans gerne übersehen wird, insbesondere deren Wirkung. Hochwertige Steckerleisten mit guter Verkabelung sind da schon mal ein erster Schritt, bis man sich irgendwann den „Gordian“ zu Gemüte führt. Und das geht eigentlich recht einfach. Schickt man eine Kopie seines Personalausweises an CM-Audio, kann man den „Power Conditioner“ fünf Tage lang kostenlos zu Hause durchtesten. Sogar die Retoursendung ist kostenlos. Lediglich aus- und einpacken muss man selbst.

 

CM Audio unterstützt den Test beim Kunden zu Hause

 

Dieser Aufwand macht für den Kunden Sinn. Nur zu Hause hat der Kunde Gewissheit, was ein Stromfilter dieser Güte leisten kann. Zu unterschiedlich sind die Störungen bei den Kunden im Haus und aus der Umgebung. Dazu kommt die bisherige Abstimmung der eigenen Anlage, die ja für die Wiedergabe des Klanges verantwortlich ist.

Wer den Aufwand mit dem Versand und dem Testaufbau scheut, kann auch auf den „Mains Noise Analyser“ zurückgreifen, den CM-Audio für Tests ebenfalls kostenlos zur Verfügung stellt. Hiermit lassen sich Störungen aus Energiesparlampen genauso hörbar identifizieren wie ein einstreuender Mittelwellensender.

Allerdings empfehle ich trotzdem, den Gordian von LAB12 in Verbindung mit der eigenen Kette zu hören. So erhält man einen perfekten Eindruck über klangliche Einflüsse, über die harmonische Zusammenarbeit zwischen Conditioner und Anlage und letztendlich die Lieferung von Fakten, dass man mit dem Gordian nicht die Katze im Sack kaufen wird. Wer also die 1.390 € für den Gordian investiert, tut es aus voller Überzeugung, das richtige Produkt erworben zu haben.

 

Der Gordian ist ein automatischer Problemlöser

 

Was aber zeichnet den Gordian Stromfilter gegenüber den Mitbewerbern aus? Nun, der Entwickler Stratos Vichos der Firma LAB12 hatte ein exzellentes Terrain zum Testen. Athen bietet nicht gerade das, was man „sauberen“ Strom nennen könnte. Glaubt man seinen Äußerungen, sind die Voraussetzungen für high-endiges Hören in Athen mehr als schlecht, besonders im Sommer, wenn überall Kühlschränke und Klimaanlagen ihre volle Leistung abrufen müssen. Und da Stratos Vichos an den unterschiedlichen Ecken der Stadt immer wieder auf neue akustische Einschränkungen durch Strom stieß, ersann er schließlich einen Stromfilter mit aktiver Power Faktor Korrektur.

Mit diesem Einzigartigkeitsmerkmal ausgestattet analysiert der Gordian selbstständig den Eingangsstrom und schaltet nur die Filter zu, die auch wirklich benötigt werden. Im besten Fall lässt der Filter also den Strom zu 100 % ungefiltert durch, wenn es nichts zu filtern gibt. Erkennt dagegen die eingebaute Mess- und Regeltechnik Störeinflüsse des eingehenden Stroms, schaltet er Filter in entsprechender Stärke zu, auch während des laufenden Betriebs.

Gelegentlich ist das leise Klacken eines umschaltenden Relais hörbar. Das Ergebnis ist also zu jedem Zeitpunkt ein sauberer und stabiler Strom. Der Strom Conditioner gleicht Schwankungen, Spannungsspitzen und Stromverzerrungen perfekt aus. Gut sichtbar ist dies auf dem großen, auch abschaltbaren OLED Display. Hier kann man sich leicht durch das Menü hangeln und beispielsweise die Phase des Eingangsstroms auf Korrektheit prüfen. An sich ist dieses Feature für alle Hifi Geräte ein unbedingtes Muss, aber leider gibt es nur derart wenige Geräte, die diese Funktion mitbringen, dass es bis heute eine Erwähnung wert ist.

Ebenso Seltenheitswert besitzt der Hinweis auf eine sauber funktionierende Erdung. Im Hifi Bereich sind zweiadrige Stecker vielerorts Standard geworden, scheinbar nur, um ein paar Cent zu sparen. Das Ergebnis sind Verkabelungen und Geräte mit einer hohen elektrischen Abstrahlung, insbesondere wenn die Phase vertauscht ist und das Gerät auch noch abgeschaltet. So stören sich die Geräte natürlich gegenseitig, laden sich auf und liefern eine schlechtere, meist flachere Klangqualität. Dazu kommen gegebenenfalls gesundheitliche Folgen, die manch Hersteller gerne in das Reich der Fabeln verweisen würde, stört es doch seine Umsatzziele.

Die Firma LAB12 liefert auf Wunsch ein dreiadriges Kabel mit jeweils 6 mm² mit. Hierbei handelt es sich um ein hochwertiges, geschirmtes und verdrilltes Stromkabel mit der für den Gordian passenden IEC C19 Kupplung. – Das dicke Kabel mit 6 mm² Litzen kostet in der 20 A Ausführung und 1,5 m Länge 249 € und hört auf den ungewohnten Namen „knack“.

 

gordian rueckseite

 

Auf der Rückseite sitzen Anschlüsse für sechs Gerätschaften, davon zwei Steckdosen mit geringer gefiltertem Strom, dafür aber bis 15 Ampere ausgelegt, und vier Steckdosen mit einem Strombedarf bis 4 Ampere. Die stromintensiven Verbraucher wie Verstärker oder Plasmafernseher gehören daher an die beiden kräftiger ausgelegten Steckdosen, die sich gut sichtbar in blau von den anderen Steckdosen unterscheiden. Die schwächeren, aber stärker gefilterten Anschlüsse eignen sich gut für Quellgeräte wie CD-, DVD-, BluRay- oder neuerdings auch UHD bzw. 4K Player. LED Fernseher, Surround Verstärker und Digital-/Analog Wandler lassen sich hiermit ebenfalls betrieben und erahnen auf einmal neue Sphären in Bild und Sound.

gordian lab12 polaritiy gound okNach Überprüfung der Phase ist die Einrichtung des Gerätes für den Anfang eigentlich erledigt, bis man sich überwindet und sich der Anleitung und den Untermenüs zuwendet. Über das übersichtlich gestaltete OLED-Display lässt sich noch eine Menge Feintuning betreiben.

Wem die Einstellung „Auto“ nicht ausreicht, kann beispielsweise die Leistungseffizienz der Blindleistungskompensation in drei Stufen (High, Mittel, Low) verändern oder auch einfach abschalten.

Die elektrischen Effekte der im Haushalt laufenden Geräte werden vom Gordian in der Form elektromagnetischer Interferenzen erfasst (Kurz EMI genannt). Es handelt sich hierbei um Störungen im höherfrequenten Bereich, also über 10.000 Hertz. Auch hier gibt es drei Effizienzstufen. Weitere Unterteilungen außerhalb des Automatik Modus sind die Einstellung eines Common Mode Filters (CMF) auf den Differenzial Filter Mode (DMF), der beide Filtermethoden nutzt.

display voltage gordian l12Was dies alles bringt, lässt sich auch grafisch darstellen. In einer schnellen Fourier Transformation (FFT) wird das Verhältnis von Strom und Spannung zwischen 5000 und 7000 Hz dargestellt. Ob das nun wirklich notwendig ist, sei mal dahingestellt. Aber die Einstellungen lassen sich so zumindest visualisieren. Klanglich sind es teilweise nur noch feine Unterschiede, die schon ein geschultes Ohr voraussetzen.

Verpackt ist die ganze Technik in einem vertrauenswürdigen, stabilen Chassis aus Stahlblech. Das reduziert feine Vibrationen. Auch an einen sauber klackenden Ein-/Ausschalter wurde gedacht, der sich hinten direkt über dem Kaltgeräteanschluss befindet. Im abgeschalteten Zustand ist daher nichts mit einem Ruhestrom für Stand-by. Gut für den Urlaub. Ist man dagegen zu Hause, lässt man den Conditioner eingeschaltet und nutzt den Schlafmodus, der sich beim Einschalten der Hauptgeräte automatisch zuschaltet.

 

Nicht nur klanglich ein großer Schritt

Klanglich kann der Gordian durchaus Frust hervorrufen. Besonders Hifi Enthusiasten, die in Kabel und Steckerleisten auf dem Preisniveau dieses Conditioners investiert haben, werden überrascht sein. Denn es geht tatsächlich noch einiges. Die Musik gewinnt an Klarheit, Fundament und Räumlichkeit. Die Instrumente oder die Instrumentengruppen werden selektiv leichter erfassbar.

Im Bassbereich wurde ich überrascht, da ich separat zwei kleine Subwoofer betreibe, die vorne links und hinten rechts vom Hörplatz aufgestellt sind. Obwohl die Subs nicht mit dem Conditioner in Verbindung standen, legte der Bass bei meinem Test mit Y’akoto, „Baby Blues“, vehement zu. Und das, obwohl lediglich eine Signalverbindung vom Verstärker besteht. Passt man die Intensität am Subwoofer wieder an, verbleibt ein fester, stabiler Bassimpuls.

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Bei Harry Belafontes „Live at Carnegie Hall“ wächst die Größe der Halle, so dass man von einer zunehmenden Live-Haftigkeit sprechen kann. Positiv fällt auf, dass die Musik mit dem Betrieb des Conditioners nichts von ihrer Dynamik einbüßt. Die ansonsten begründete Angst, dass die Musik mit einem Netzfilter müder klingt und die Freude am Hören nimmt, lässt sich hier nicht bestätigen.

Wir haben es also bei dem Gordian von LAB12 mit einem Klangverbesserer zu tun. Und der zeigt, dass ein Power Conditioner unverzichtbarer Bestandteil einer guten Hifi Anlage sein sollte. Und er zeigt auch, dass das Klangpotenzial der heimischen Anlage durchaus vom „Schmutz“ des Stroms limitiert werden kann. LED-Fernseher und Soundbars nehmen die Vorteile gesäuberten Stroms ebenfalls gerne mit. Das Klangbild gewinnt an Transparenz und nimmt ihm eine gewisse Muffigkeit. Das Bild gewinnt ein wenig mehr an Farbkontrast, Differenziertheit und Klarheit.

Wer den „Gordian“ mal in Händen gehabt hat, wird anerkennen, dass Griechenland neben weit denkenden Philosophen auch ebenso weit denkende technische Entwickler anzubieten hat. Zwar ging mir als noch Unwissender bei dem Namen Stratos Vichos zuerst der italienische Rennwagen durch den Kopf, mit dem Lancia damals die Rallyeszene revolutionierte, aber der Power Conditioner steht der damaligen Rennwagen Flunder, die die Umgebung von Monte Carlo kräftig aufmischte, in nichts nach.

Bei beiden Produkten geht es um die Entwicklung perfekter technischer Lösungen. Stratos Vichas hat- wenn auch aus der Not heraus – ein Gerät entwickelt, das ab sofort nicht mehr von einer hochwertigen Anlage wegzudenken ist. Der Gordian analysiert selbstständig die Störung in der Stromversorgung und filtert genau das weg, was die Qualität des Klanges oder des Bildes stört.

Und er filtert mit seiner prozessorgesteuerten Analyse nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig, abhängig von den verursachten Störungen des Umfeldes. Aufgrund der automatisierten Analyse von Störungen im Strom kann man sich also sogar als Laie ein solches Gerät zu Hause hinstellen, denn man kann sich unbeschwert seiner Musik hingeben. Damit besitzt der LAB12 Gordian ein Einzigartigkeitsmerkmal, welches vorläufig kein anderer Anbieter in dieser Form liefern kann.

 

 

 

 

Versionen

Der Gordian ist aufgrund der unterschiedlichen Normen in verschiedenen Versionen erhältlich: EU, US, UK, wahlweise als 230 V/50 Hz oder 115 V/60 Hz Version, alternativ in den Farben schwarz oder grau/silber

 

 

Ausstattung

  • OLED Display
  • Adaptive EMI RFI (Elektromagnetische Interferenz, elektromagnetische Funkstörung) Filterung
  • Adaptive allgemeine und differenzierte Filterung
  • Adaptive Power Faktor Korrektur
  • Überspannungsschutz
  • FFT (Schnelle Fourier Transformation) Analyse
  • DC Spannung Analyse
  • THD Analyse
  • Analyse Spannungsverbrauch
  • AC aktueller Verbrauchswert
  • Schlaf Modus (Stand-by)
  • 5 mm Aluminium Front lackiert (schwarz oder grau/silber)
  • Zwei Jahre Garantie

 

 

Technische Spezifikationen

  • Anzahl der Anschlüsse: 6
  • “High filtered” Anschlüsse (1-4) in schwarz: 1000 W
  • “Low filtered” Anschlüsse (1-2) in blau: 3500 W
  • Strom Eingang: 20 A IEC C20 Sicherung
  • Spannung: 230 V / 50 Hz (115V / 60Hz)
  • Verfügbare Farben: Matt grau/silber, matt schwarz
  • Größenangaben (L x H x B): 43 x 11 x 29 cm
  • Gewicht: 8 kg

 

 

 

Fazit

Der Netzfilter „Gordian“ von LAB12 darf aufgrund seiner technischen Umsetzung unter den Netzfiltern ruhig als revolutionär bezeichnet werden. Vichas, von seiner Ausbildung her Elektroingenieur, macht seiner Zunft alle Ehre und setzt mit der aktiv gesteuerten Korrektur einen neuen Standard in der Stromversorgung.

Auch der Preis für den zukunftsweisenden Stromfilter erscheint angesichts der aufwendigen Automatisierung mehr als fair. Genauso fair wie sinnvoll erscheint mir das Test-Angebot von CM-Audio, den Kunden kostenlos ein Testgerät ins Haus zu schicken.

Spätestens jetzt sollten sich interessierte Hifi – Jünger fragen, wann sie das letzte Mal ihren Personalausweis haben verlängern lassen um sich von CM-Audio an die dort angegebene Adresse das gordian Testpaket schicken zu lassen.

 

Preise

  • Gordian   € 1.390,- inkl. 19 % Mwst
  • Netzkabel Knack 20 A  € 249,- inkl. MwSt
  • Netzkabel Knack 16 A   € 199,- inkl. MwSt

Stand August 2018

 

 

Kontaktadresse

CM-Audio – Flöter Technology Service
Adlerstraße 46
41066 Mönchengladbach

Tel.: +49 2161 6782451
Fax: +49 2161 6781757

web: www.cm-audio.net
e-Mail: info@cm-audio.net

 

1 Kommentar zu „Gordian von LAB12 – HiFi Test“

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